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      Date: Feb  9, 2011
     Title: "investMINT"-Zentrum im Berufskolleg eingeweiht














Heute wurde in Dieringhausen das „investMINT“-Zentrum speziell für praxisnahen Technikunterricht eröffnet – Gleichzeitig sollen mit dem ebenfalls neuen RobertaZentrum besonders Mädchen für Technikberufe begeistert werden.     


Ein Blick ins Rund genügte, um das Problem schnell zu erkennen. Viele Nachwuchs-Tüftler zeigten heute im Berufskolleg Dieringhausen selbstgebaute Roboter und andere faszinierende kleine Maschinen. Allerdings gab es so gut wie keine "Tüftlerinnen". Das Interesse an technischen und naturwissenschaftlichen Themen scheint immer noch eine Männerdomäne. Doch auch hier gibt es erheblichen Nachholbedarf. Hier greifen der Oberbergische Kreis und das Bildungsnetzwerk ein. Denn die Ausstellung im Berufskolleg war begleitend für die Eröffnung des zdi-Zentrums „investMINT“ und des zdi-RobertaZentrums. Letzteres richtet sich gezielt an Mädchen. zdi (Zukunft durch Innovation) ist eine Initiative des Landes NRW.

[FH-Dekan Prof. Dr. Christian Averkamp, Staatssekretär Helmut Dockter, Kreisdirektor Jochen Hagt, Ute Twilling-Birkholz (Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium), Wolfgang Saupp (Schulleiter BKO) und Moderator Tom Hegermann (WDR).]

Ziel ist es, wieder mehr Interesse bei Kindern und Jugendlichen für die sogenannten MINT-Kompetenzen – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – zu wecken. „Wir wollen gute Berufs- und Lebensperspektiven aufzeigen und Oberberg als Hightech-Standort weiter profilieren“, sagte Landrat Hagen Jobi, der unter anderem Staatssekretär Helmut Dockter vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW begrüßen konnte. Gemeinsam mit Vertreten aus Beschäftigung und mit Bildungsträgern sprach Dockter über investMINT. "Den Fachkräftemangel kann man am besten bekämpfen, wenn man junge Menschen früh für die MINT-Fächer begeistert“, erklärte der Staatssekretär.

 


Dazu brauche es auch viele Partner, wie Kreisdirektor Jochen Hagt betonte. Als 37. Standort der zdi-Offensive kann der Oberbergische Kreis auf die Unterstützung von 40 Partnern bauen. Dazu gehören Schulen, die Arbeitsagentur, die Fachhochschule Köln und zahlreiche Unternehmen aus der Region. Besonders der Bezug der einzelnen Fächer zur Berufswelt sei vielen Schülern nicht klar, meinte Berufskolleg-Leiter Wolfgang Saupp. Gerade im Matheunterricht dürften viele schon den Satz „Wofür brauche ich das?“ gehört haben. Diese Frage beantwortete Marlene Weiner, Geschäftsführerin der Bergneustädter Firma NORWE: „30 Prozent schaffen bei unseren Einstellungstests den Dreisatz nicht. Wir bilden neun Berufe aus, in allen wird Mathe gebraucht“. Weiner freute sich, dass durch zdi nun alle an einem Strang ziehen.

[Volksbank-Vorstand Ingo Stockhausen (links) übergibt eine der Roberta Boxen an Schuldezernent Dr. Jorg Nürmberger und an Ulrich Noß (Schulleiter Hollenberg-Gymnasium Waldbröl.]

Dr. –Ing. Gert Riemenschneider von der Firma Fisia Babcock Environment blickte besorgt auf die seiner Meinung nach öffentliche Ablehnung des Themas Technik. „Technik ist der Motor und das Rückrad unseres Wohlstands“, so Riemenschneider. Besonders der Frauenanteil in diesen Berufsfeldern sei noch überschaubar. Aktuell sind nur 20 Prozent der Studierenden am Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln weiblich. „Das ist schon ganz gut, aber da geht noch mehr“, hoffte Dekan Prof. Dr. Christian Averkamp. Das zdi-RobertaZentrum möchte insbesondere jungen Mädchen die Welt der mobilen Roboter näherbringen. Marius Galuschka (LEGO Education Berater West) und Volksbankvorstand Ingo Stockhausen übergaben zwei der Roberta-Boxen, gefüllt mit vielen Bauteilen.

[Staatssekretär Helmut Dockter lässt sich von Schülerin Kerstin Mark ein Messgerät erklären.]

Es bestehe Grund zur Hoffnung, dass sich in den nächsten Jahren in diesen Bereichen auch ohne „Frauenquote“ einiges tut. Zumal sich am Stand des Dietrich Bonhoeffer-Gymnasiums doch noch eine junge Dame fand. Die zwölftklässlerin Kerstin Mark ist seit einigen Jahren Mitglied der Robotik AG: „Mir gefällt das projektorientierte Arbeiten und der Praxisbezug“. Das hörte auch Staatssekretär Helmut Dockter gerne und hofft auf viele Nachahmer.

 

(Quelle: www.oberberg-aktuell.de)